Die Lebenshilfe: Eine Selbsthilfeorganisation
Gegründet wurde die Lebenshilfe im Main-Tauber-Kreis 1964 von engagierten Eltern, die vehement nach gemeinsamen Förder- und Lernmöglichkeiten für ihre geistig behinderten Kinder suchten. Sich erreichten schließlich die Einrichtung einer Sonderschule und den Bau einer Werkstätte für geistig behinderte Menschen. Ein erstes Ziel war erreicht. Lange konzentrierte sich die Arbeit des Vereins auf die Unterstützung und den weiteren Ausbau der geschaffenen Einrichtungen.
Von Anfang an war die Lebenshilfe somit eine Selbsthilfe-Organisation von Eltern behinderter Kinder. Diesen Charakter hat sie bis heute bewahrt. Der Erfahrungsaustausch Betroffener untereinander, das Gespräch miteinander, das tiefe Wissen, dass der andere einen verteht, weil er sich in einer ähnlichen Lebenssituation befindet, ist heute für Angehörige ebenso wichtig wie zu den Gründungszeiten.
Daher nehmen nach wie vor Elterntreffen, Angehörigenstammtische, gemeinsame Feste und Ausflüge einen großen Raum bei den Aktivitäten des Vereins ein.
Von Beginn an wurde großer Wert auf Öffentlichkeitsarbeit, also auf die Aufklärung der Bevölkerung über die besonderen Probleme von Familien mit geistig behinderten Angehörigen, gelegt. Es ist daher im Verein Tradition, dass einige Veranstaltungen im Jahr zusammen mit Betroffenen, Freunden, Förderern und allen an unserer Arbeit interessierten Menschen begangen werden. Inklusion ist für uns also kein Neuland!
Seit über 20 Jahren bietet die Lebenshilfe einen Familienentlastenden Dienst und somit spezielle Angebote für behinderte Menschen. Familien, die einen behinderten Angehörigen pflegen, sollen unterstützt werden. Der Verbleib des Betroffenen in der Familie soll so lange wie gewünscht ermöglicht werden. Zugleich sollen Menschen mit Behinderung auch ohne ihr familiäres Umfeld Erfahrungen sammeln und Spaß haben können, also dabei unterstützt werden, am ganz normalen Leben teilzunehmen.
Um diese Teilhabe zu verwirklichen, bauen wir Kontakte zu möglichst vielen örtlichen Vereinen, Gemeinden und Institutionen auf mit dem Ziel gemeinsamer Veranstaltungen.